Metallische Überzüge –
Nichtelektrolytisch aufgebrachte Zinklamellen-Überzüge
 

Allgemeines  

Nichtelektrolytisch aufgebrachte Zinklamellen-Überzüge sind anorganische metallische, silberfarbene Dünnbeschichtungen, deren Schichtdicken von rd. 5-15 µm denen galvanischer Überzüge entsprechen. Die Korrosionsbeständigkeit in der Salzsprühnebelprüfung nach DIN 50021 SS ist bei gleichen Schichtdicken deutlich besser als bei galvanischen Überzügen (Tabelle 3). Die Sicherstellung des Korrosionsschutzes wird durch mit Bindersystemen vernetzte langgestreckte Zink- und Aluminiumlamellen erreicht. Das Vernetzen selbst erfolgt durch einen Einbrennprozeß. Hierdurch wird eine elektrische Leitfähigkeit innerhalb des gesamten Überzugs und zum Grundmetall hergestellt und damit der kathodische Schutz des Grundmetalls bewirkt.
 

Tabelle 3:
Korrosionsbeständigkeit nichtelektrolytisch aufgebrachter Zink-Lamellenüberzüge Dacromet und Delta-Tone in der neutralen Salzsprühnebel- prüfung nach DIN 50 021 SS und zugehörige praxisübliche Mindest-Schichtdicken in µm  

Prüfdauer (in Stunden)

Mindest-Schichtdicke in µm

Dacromet (chromathaltig)

Delta-Tone (chromatfrei)

240

4

6

480

5

8

720

8

10

960

9

12


Ein besonderer Vorteil nichtelektrolytisch aufgebrachter Zinklamellen-Überzüge besteht darin, daß beim eigentlichen Beschichtungsprozeß kein Wasserstoffangebot vorhanden ist. Daher eignen sich diese Überzüge insbesondere für wasserstoffversprödungsanfällige einsatzgehärtete und angelassene Verbindungselemente. Nichtelektrolytisch aufgebrachte Zinklamellen-Überzüge besitzen auch eine gute Wasserstoffdurchlässigkeit, so daß selbst nach einer etwaigen Wasserstoffaufnahme im Rahmen von Vorbehandlungen beim Einbrennprozeß der Wasserstoff wieder effundieren kann. Damit ist die Wasserstoffversprödungsgefährdung auf ein Minimum reduziert.
 

Zinklamellen-Überzüge wie Delta-Tone oder Dacromet werden üblicherweise im Tauch-Schleuder- Verfahren aufgebracht. Beim Beschichten insbesondere von kleinen Schrauben mit Innen-Kraft- angriffen ist daher große Sorgfalt erforderlich, da hier die Gefahr des „Zulaufens“ der Kraftangriffe besonders groß ist. Die Beschichtung solcher Teile kann nur von speziellen Beschichtern vorgenommen werden, die eine zweckentsprechende Anlagentechnik besitzen.
 

Delta -Tone  

Bei Delta-Tone werden die Zink- und Aluminiumlamellen durch ein anorganisches Bindersystem auf Titanatbasis vernetzt. Das Einbrennen erfolgt bei Temperaturen von 180 - 200 °C. Durch zusätzliche organische, elektrisch isolierend wirkende Beschichtungen (sog. Topcoats) auf Delta-Tone besteht die Möglichkeit einer individuellen Farbgebung und/oder einer Verminderung der Gefahr von Kontakt-korrosion, z. B. in Verbindung mit Bauteilen aus Aluminium- oder Magnesiumlegierungen.
 

Dacromet  

Bei Dacromet werden die Zink- und Aluminiumlamellen durch ein chromathaltiges Bindersystem vernetzt. Das Einbrennen erfolgt bei Temperaturen von 300 - 320 °C.